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Risikofaktor
Die Schulmedizin hat sch mit der Sekundärprävention ein neues Feld eröffnet. Statt Krankheiten werden heute vorwiegend sogenannte Risikofaktoren behandelt. Diese sollen, so die Theorie, Aussagen über die Krankheitsanfälligkeit und Lebenserwartung machen. Die „Behandlung“ der Risikofaktoren würde demgemäss die Krankheitsanfälligkeit reduzieren und die Lebenserwartung verlängern. Die eklatante Verlängerung der Lebenserwartung seit dem 20. Jahrhundert soll der Beweis der Wirksamkeit dieser Massnahmen sein.

Immer mehr Parameter werden erhoben, immer mehr Gefahren scheinen zu drohen. Mittlerweile haben sich über 200 Risikofaktoren für Herzkreislaufkrankheiten etabliert, denen laufend Beachtung gezollt werden müsste. Bevor wir uns damit überfordern, sollten wir uns gewahr werden, dass ein einziger Risikofaktor wirklich zählt. Es ist die körperliche Inaktivität. Dabei wird allerdings unterschlagen, dass der grösste Teil der längeren Lebenserwartung statistisch auf die Reduktion der Kindersterblichkeit zurückzuführen ist.
Die „Behandlung“ dieser Risikofaktoren, das versteht sich, ist eine Dauermedikation.

Ruhepuls
Der Puls muss sich sehr schnell jeder Situation anpassen. Am tiefsten ist er im Schlaf, ruhiges Sitzen verlangt schon einen etwas höhern Puls. Das Gleichgewicht im vegetativen Nervensystem (siehe daselbst) bestimmt seine Höhe. Unter Einfluss des Sympathicus steigt er an, vom Parasympathicus gesteuert, sinkt er ab. Eine Frequenz von 72 plus/minus 5 gilt als normaler Ruhepuls. Normal für den heutigen Lifestyle, wäre zu ergänzen. Denn alle Anzeichen deuten darauf hin, dass unsere vorgeschichtlichen Ahnen einen Ruhepuls von höchstens 50 hatten…