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Vegetatives Nervensystem
Die Kontrollinstanz der von unserem Willen unabhängigen Organsysteme: Atmung, Herzkreislauf- und Verdauungssystem, Sexualität.
Es mag Yogis geben, die ihren Puls beschleunigen und verlangsamen können, bei und Normalsterblichen geht der Puls jedoch in die Höhe, wenn wir selbst in die Höhe gehen oder runter, wenn wir liegen oder schlafen. Ohne weiteres ist es möglich, eine Zeitlang die Atmung willentliche zu beschleunigen, entspricht die Beschleunigung aber nicht einem körperlichen Bedürfnis, holt uns die Realität rasch ein: wir kollabieren, und das vegetative Nervensystem bringt die Atmung wieder in Einklang mit den körperlichen Bedürfnissen. Weder eine Erektion noch ein Orgasmus lassen sich erzwingen.
Das vegetative Nervensystem funktioniert als antagonistisches Dualsystem, die eine Hälfte ist der Sympathicus, die andere der Parasympathicus. Der Parasympathicus sorgt für ruhigen Gemütszustand, der Sympathicus für Aufregung.
Der heutige Lebensrythmus zwingt uns meistens in den Sympathicus-Modus. Das bedeutet, dass wir nervlich dauernd den Turbo eingeschaltet haben, wobei wir körperlich vorwiegend in Ruhestellung verbleiben.

Chronischer Stress ohne ausreichende Regeneration führt zu einer permanenten Dominanz des Sypathicus und damit zu einer ständigen Unterdrückung des Parasymapthicus. Siehe Stressreaktion.Das vegetative Nervensystem wird in der modernen Medizin völlig unterbewertet, da deren Funktion nicht mit irgendwelchen Laborparametern oder bildgebenden Verfahren wie Röntgen oder CT/MRI/PET erfasst werden kann. Dabei ist seit 30 Jahren bekannt, dass die Herzfrequenzvariabilität direkten Einblick in die Balance des autonomen Nervensystems gibt. Ausserdem gibt es seit 15 Jahren verbindliche Guidelines der European Society of Cardiology und der North American Society of Pacing and Electrophysiology, wie die Aufzeichnung der Herzfrequenzvariabilität interpretiert werden muss. Trotzdem hat die Herzfrequenzvariabilität nicht Eingang gefunden in die Ausbildung der künftigen Mediziner, und die meisten Kardiologen haben keine Ahnung davon. Ob das wohl damit zusammenhängt, dass die Untersuchung keine „Kassenleistung“ ist und damit nicht über die Krankenkassa abgerechnet werden kann. 

Vibrationsplattform
Gerät, das einen gezielten Muskelaufbau ohne eigene Anstrengung bewirken kann. In Pilotstudien wird dieser Effekt eindeutig nachgewiesen. Für eine ältere oder vorgeschädigte Wirbelsäule scheint die Vibrationsbelastung hingegen schädlich zu sein. Langzeit-Ergebnisse über die Plattform-Anwendung liegen noch keine vor, die wissenschaftliche Gesamtbeurteilung ist daher noch offen.